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Aero Flight 311 - Finnlands tragischstes Flugzeugunglück - Ein Besuch bei der Gedenkstätte

·767 Wörter·4 min
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Etwas, das viele nicht wissen: Es gab in Finnland einmal einen tragischen Flugzeugabsturz. Eher zufällig bin ich an die Unfallstelle geraten.

Etwas, das viele nicht wissen: Es gab in Finnland einmal einen tragischen Flugzeugabsturz. Eher zufällig bin ich an die Unfallstelle geraten. Um die Woche im Sommerhaus zu überstehen, habe ich den notwendigen Einkauf in Kvevlax / Koivulahti erledigt und anschließend überlegt:
“Es ist ja noch nicht spät. Was machst du jetzt? Saunieren, ein Bier aufmachen und einfach entspannen, oder schaust du im Internet nach, ob es hier noch einen unbekannten und interessanten Ort gibt?”

Relativ schnell bin ich dann auf die Absturzstelle des Fluges Aero Flight 311 gestoßen.

Ein tragischer Ort
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Was sich hier ereignet hat, gilt als das schwerste Flugunglück Finnlands, bei dem alle Passagiere, Flugbegleitung und die Piloten ums Leben kamen. Wenn man im Internet recherchiert, findet man schnell einige Details zu dem Vorfall. Es wird berichtet, dass die Piloten am Abend zuvor eine große Menge Alkohol konsumiert hatten. Zudem soll einer der Passagiere während des Unglücks im Cockpit anwesend gewesen sein – offenbar eine Person, die am Trinkgelage der Piloten teilgenommen hatte.

Einge Details zum Absturz
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Es ist besonders tragisch, weil es sich um eine sehr kurze Flugstrecke handelte. Das Flugzeug hob um 07:16 Uhr in Kokkola ab, und der Kopilot beantragte bei der Flugsicherung eine Freiflugzone, die ihm gewährt wurde. Dadurch durfte das Flugzeug über der Mindestflughöhe von 460 m fliegen. Die Piloten ignorierten jedoch diese Vorschrift und flogen auf den letzten 40 Kilometern unter 100 Metern. Nach dem letzten Funkkontakt begann der Sinkflug auf unter 50 Meter, als das Flugzeug plötzlich stark nach links abdriftete. Ein Strömungsabriss soll zum Absturz geführt haben, und die Maschine schlug um 07:40:30 Uhr in einem steilen Winkel von 70 Grad in einen Wald ein, nicht weit vom Zielflughafen Vaasa entfernt.

Der Aufprall und das entstandene Feuer zerstörten die Maschine vollständig, wobei die Flammen angeblich über 15 Meter hoch waren, sodass eine Annäherung oder Rettung unmöglich war. Die nachfolgenden Untersuchungen ergaben keine technischen Mängel am Flugzeug, und man vermutete einen Pilotenfehler als Ursache. Besonders tragisch war, dass die Piloten offenbar stark betrunken den Flug angetreten hatten.

Verweilen für einen kurzen Augenblick
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Um an die Absturzstelle zu gelangen, muss man eine kleine Wanderung von ca. 1 km auf sich nehmen. Die Strecke ist für alle, die gut zu Fuß sind, problemlos machbar. Man durchquert dabei eine Anwohnerstraße, Waldwege und, etwas abseits einer Wiese, einen Trampelpfad. Auch wenn es nicht immer einen richtigen Weg gibt, scheint sich jemand regelmäßig um die Markierung der Strecke zu kümmern. Rote Bänder und kleine Schilder zeigen den Weg. Besonders nasse oder sumpfige Stellen sind mit Bohlen ausgelegt, sodass man halbwegs trockenen Fußes an die Gedenkstätte kommt.

So kommst du zur Gedenkstätte
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Es gibt sogar einen offiziellen kleinen Parkplatz, der sich hier befindet:

Adresse: Storängen 66530 Finnland

GPS-Koordinaten: 63.146517233815615, 21.84135168652736

Von dort aus einfach dem ersten Schild folgen und dann immer weiter den roten Markierungen. Zwischendrin findet man auch kleine Wegweiser in Form eines weißen Flugzeugs.

Startpunkt
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Startpunkt ist der Parkplatz in Boskas
Startpunkt ist der Parkplatz in Boskas

Die Wegstrecke auf der Karte
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Wegstrecke zur Absturzstelle
Wegstrecke zur Absturzstelle

Die Gedenkstätte des Fluges Aero Flight 311 Die Gedenkstätte ist relativ einfach gehalten. Es gibt eine Gedenktafel aus Marmor und dazu ein Schild aus Metall. Davor steht eine Kerze. Ebenso sieht man einige Gartengeräte, was darauf schließen lässt, dass sich ab und an jemand um den Ort kümmert. Bevor die metallene Tafel angebracht wurde, gab es eine einfachere Ausführung aus Holz, die bei meinem Besuch abholbereit an einen Baum gelehnt war. Vielleicht stand sie aber auch schon immer dort, genau habe ich das nicht angesehen.

Auf der Gedenktafel steht in schwedischer Sprache “OFFEREN FÖR FLYGOLYCKAN 3-1 1961,” was übersetzt bedeutet: “Den Opfern des Flugzeugunglücks vom 3. Januar 1961.” Und warum Schwedisch? Östlich von Vaasa und eigentlich fast überall in der Region, außer in Vähäkyrö, besteht der Großteil der Bevölkerung aus Finnlandschweden. Das sieht man an der bevorzugten schwedischsprachigen Beschilderung, und sogar im Supermarkt ist der Pfandautomat auf Schwedisch eingestellt.

Es gibt nicht viel Weiteres zu sagen. Der Ort strahlt eine besondere Ruhe aus, und der abendliche Besuch mit der kurzen Wanderung war recht angenehm. Es ist natürlich kein Touristenhotspot, aber für mich war es dennoch interessant, da man wieder einmal mehr vom “echten Finnland und seiner Geschichte” gesehen hat.

Bilder vom Ort
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Abschließend:
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Wer Probleme mit der “Elk Fly” (Hirschlausfliege, auf Finnisch “Hirvikärpänen”) hat, sollte sich besser gut einpacken und eine ordentliche Ladung TEHO auf sich sprühen. Neben den hunderten Stechmücken, die im Wald herumschwirren, ist auch dieser unangenehme Geselle dort in Scharen unterwegs.

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